Seit geraumer Zeit melden sich im „Bürgerbüro – Verein zur Aufarbeitung der Folgeschäden der SED-Diktatur“ verstärkt Menschen, die in jungen Jahren in Heimen der DDR-Jugendhilfe und in Jugendwerkhöfen untergebracht waren. Sie suchen Hilfe, weil sie hoffen, dass das an ihnen begangene Unrecht endlich aufgearbeitet wird.
Viele haben bereits versucht, sich für die Zeit des Heimaufenthaltes rehabilitieren zu lassen, viele erhielten eine Ablehnung. Die Ursache dafür liegt vermutlich darin, dass sowohl in den Rehabilitierungsstellen als auch in den Beratungsstellen bislang nur wenig zur Situation in den Spezialkinderheimen und Jugendwerkhöfen bekannt ist. Das erschwert den Umgang und eine mögliche Hilfestellung für die Betroffenen.
Ziel des Projektes ist es, die Opfergruppe „Heimkinder“ vorzustellen, die politischen und ideologischen Gründe für die Einweisung zu analysieren und die pädagogischen Methoden in den Heimen darzustellen. Außerdem steht die aktuelle Situation der Betroffenen im Mittelpunkt der Untersuchung. Leitfragen sind dabei, unter welchen Folgen die „Heimkinder“ bis heute leiden, wie sie inzwischen leben und welche rechtlichen Grundlagen für mögliche Rehabilitierungen seit 1990 existieren.
Das Bürgerbüro möchte auf diese Weise dazu beitragen, die Opfergruppe der „Heimkinder“ und ihre Situation weiter in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen und somit eine Hilfestellung für Betroffene, Angehörige, Beratungs- und Rehabilitierungsstellen bieten.
E-Mail: info@buergerbuero-berlin.de
Tel.: 030/ 463 48 06
Das Projekt wurde 2010-12 ermöglicht durch die "Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur", die daraus entstandene Publikation "Meine Kindheit kann mir niemand wiedergeben!" (Reininghaus/ Schabow) kann über das Bürgerbüro e.V., Glockenstraße 8,
14163 Berlin bestellt werden (5 Euro).